Überaus erfolgreich verlief die Weltmeisterschaft im Vorderladerschießen für den Stockdorfer Matthias Plöscher. Diese fand nach zehn Jahren erstmals wieder in Deutschland in Pforzheim statt. Die Schützen aus 22 Nationen kämften hierbei an vier Wettkampftagen in verschiedenen Disziplinen mit Lang- und Kurzwaffen, allesamt Vorderladerwaffen aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, um den Titel des Weltmeisters!
Als Novize das erste Mal bei einer WM dabei konnte sich Plöscher gleich drei Gold und zwei Silbermedaillen sichern! „Gleich der Einstieg am ersten Tag lief perfekt! Als erste Disziplin wurde die Perkussionspistole geschossen, wobei ich mit 95 Ringen ein sehr gutes Mannschaftsergebniss gelang. Zusammen mit Andreas Wimmer und Joachim Haller war dies nicht nur die ersehnte erste Medaille, sondern gleich ein überlegener Mannschaftssieg mit sieben Ringen Vorsprung!“ berichtete Plöscher.
Mit dem ersten Titel im Rücken gelang dann in der Paradedisziplin, dem Perkussionsrevolver, ein Top Ergebnis von 96 Ringen, welches zum Weltmeistertitel in der Einzelwertung reichte! Ein Ring Vorsprung vor dem Starter aus Portugal Joao Costa, welcher bereits an fünf Olympischen Spielen mit der Luftpistole und Freien Pistole teilgenommen hat und Favorit des Wettbewerbs war. Diese Disziplin wird auf eine Entfernung von 25 m geschossen. Eine weitere wird ebenfalls mit dem Perkussionsrevolver ausgetragen, jedoch auf die anspruchsvolle Entfernung von 50 m. Hierbei konnte Plöscher mit einem sehr guten Ergebnis von 81 Ringen glänzen. Dies reichte in der Kombinationswertung beider Disziplinen zu einer Silbermedaille!
Weitere Erfolge konnte er in der Mannschaftswertung Steinschlosspistole erzielen, welche ebenfalles die Goldmedaille und damit einen Weltmeistertitel errang. Auch in der eher selten geschossenen Disziplin Luntenschlosspistole gelang ein gutes Mannschaftsergebnis von 90 Ringen, welches zu einem Mannschafts-Vizeweltmeistertitel reichte!
„Möglich wurden diese Erfolge nur durch die tatkräftige Unterstützung meiner Familie und meines Schützenvereins Germania Gauting“, meint Plöscher. „Meine Frau hat mir in den Wochen der Vorbereitung soweit den Rücken frei gehalten, dass ich fast täglich zum abendlichen Training an den Schießstand konnte. Dies hat sich nun ausgezahlt!“ Neben dem Training ist die technische Instandhaltung der Vorderladerwaffen von hoher Bedeutung. „Hier konnte mir mein Schwiegervater Martin Krafcsik, selbst deutscher Meister mit dem Kleinkalibergewehr Auflage, tatkräftig mit seiner Fräsmaschine helfen. Das exakte Justieren der Visiereinrichtungen ist bei diesen Waffen oft nur durch fräsen und feilen möglich, da es damals noch keine modernen verstellbaren Visiere gab“, weiß Plöscher zu berichten.
Nun ist aber erstmal Erholen im Kreise der Familie angesagt, und die Vorderlader sind gut eingeölt bevor sie wieder für neue Wettkämpfe hervorgeholt werden!